Klimakrise wird zur Wasserkrise
BUND fragt: Ist der Kreis Neuwied vorbereitet auf extreme Wetterlagen? Wo müssen die Gemeinden umsteuern? Schwammstädte und Bodenschutz als Vorbeugung. – Die erfolgreichen BUNDten Thementische laden diesmal für den 12. Juli nach Neuwied-Segendorf ein.
BUND-Landesvorstandsmitglied Egbert Bialk aus Koblenz zeigt sich zufrieden: Bei zwei gut besuchten Info- undDiskussionsveranstaltungen in Niederhonnefeld („Neuwied braucht einen besseren Umwelt– und Naturschutz“) und im Kino Neuwied (Film zum Widerstand gegen den Kohleabbau: „Die rote Linie“) wurde seitens der Aktiven großes Interesse an weiteren Themen angemeldet. Auch die Vorbereitung der Gründung einer BUND-Kreisgruppe kommt voran und örtliche Ansprechpersonen wurden benannt.
„Vordringliches Thema ist auch bei uns die Klimakrise, mit wachsender Brisanz. Wie die Katastrophe an der Ahr schmerzlich gezeigt hat, werden dadurch Extremwetterereignisse weiter zunehmen. Der Kreis Neuwied hat Glück gehabt, dass im Hitzesommer 2011 der Regen nicht 100 km östlicher niedergegangen ist, sonst hätte es an Sayn, Holzbach und Wied genauso ausgehen können wie an der Ahr. Hierauf scheinen die Dörfer und die Stadt überhaupt nicht vorbereitet zu sein. Wir haben sogar den Eindruck, man tut hier vieles, was die Hochwassergefahren noch verstärkt, vor allem durch die Flächenversiegelung durch Bau- und Gewerbegebiete und Straßenbau“, so Egbert Bialk. Dabei gebe es Konzepte der Vorsorge und Anpassung, die der BUND einfordern werde. Weithin unterschätzt werde neben dem Zuviel an Wasser auch die sich häufenden Dürreperioden: „Der Wald leidet, das Bäumesterben schreitet voran, erhöhte Waldbrandgefahr, Ernteausfälle und beginnende Versteppung auch im gemäßigten Zonen sind die andere Seite der Wasserkrise. Auch hierauf ist unsere Konsumgesellschaft nicht vorbereitet, obwohl das ein Dauerproblem werden könnte. Klima, Wasser, Ernährung, Naturvielfalt und Gesundheit hängen eng zusammen, da dürfen wir nicht nur ein bisschen an den Symptomen herumwerkeln.“ Der BUND und seine neu entstehende Kreisgruppe in Neuwied wird darum nun eine Veranstaltungsreihe starten, die aufklären und Handlungsmöglichkeiten für den privaten Bereich aufzeigen, aber auch politische Forderungen voranbringen soll.
Am Anfang steht das Thema Wasserkrise. Dazu wird am Mi, 12. Juli 2023, ab 19 Uhr, in Neuwied-Segendorf, Wohnanlage Auwiese 8 (nähe Schulzentrum) ein BUNDter Thementisch stattfinden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verbesserung der Maßnahmen bei Starkregen durch das Schwammstadtprinzip, durch Bodenschutz und eine klimagerechtere Bauleitplanung. Nach den Sommerferien schließen sich die Themen Ernährung und Landwirtschaft an, voraussichtlich im September im Raum Linz-Asbach und eine geführte Waldexkursion im Bereich Anhausen- Dierdorf. Weitere Veranstaltungen sind in Vorbereitung. Alle aktuellen Informationen dazu findet man auf der Homepage des BUND Neuwied unter www.bund-rlp.de/bund-in-rheinland-pfalz/default-446cf491ea/. Auch die örtlichen Ansprechpersonen in den Gemeinden des Flächenkreises und für bestimmte Themenschwerpunkte sind dort zu ersehen.
Für den Herbst ist die Wahl eines neuen Vorstands für die Kreisgruppe Neuwied geplant. Die Zusammenarbeit mit Initiativen und anderen Umweltverbänden sowie den Nachbarkreisgruppen wird intensiviert. Bialk abschließend: „Auch der Kreis Neuwied braucht dringend eine starke Stimme für die Belange der Natur und des Umweltschutzes, unabhängig von Profit- und Parteiinteressen. Wir als gemeinnütziger Verband sind hier ein wichtiges Korrektiv aus der demokratischen Zivilgesellschaft und werden uns verstärkt einmischen, in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit betroffenen Bürger*innen.“
Weitere Infos und Kontakt: BUND-Regionalbüro Koblenz, Tel 0261-9734539, E-Mail regionalbuero-koblenz@bund-rlp.de.