Woher kommt der Name Segendorf ? | Nach einer Annahme von Edmund von Weius ist im ersten Teil des Namens das althochdeutsche “segen” oder “seggen” enthalten, welches sich zum neuhochdeutschen “sagen” weiterentwickelt hat. Die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes ist “entscheiden”, “anordnen”, “befehlen”. In den Senaten der alten Reichsstädte kannte man einen”Stimmmeister”, der bei einer Stimmengleichheit den Ausschlag gab. Dieser hieß in Westfalen “Segenister”. In dieser Zusammensetzung hat sich “seggen” noch in der alten Bedeutung von “entscheiden” erhalten. Im spanischen gibt es das wahrscheinlich auf westgotischen Einfluß zurückzuführende Wort “sahon”, welches soviel wie “Gerichtsdiener” oder “Henker” heißt. Demnach wäre Segendorf der Ort, wo gerichtliche Entscheidungen herbeigeführt wurden. Da die bei unseren Vorfahren an den heiligen Opferstätten geschah, so kann man Segendorf als Malstatt, Ding- oder Gerichtsort deuten. | Quelle: Heimatblatt 1924/1925, S. 96 |
1218 | Segendorf erscheint erstmalig in einer Urkunde vom 30. Januar 1218 mit dem wiedischen Burgmann “Rudeger von Sehterndorf” als Zeugen einer Schenkung des Burggrafen von Isenburg an das Kloster Rommersdorf. | Quelle: Internetseite Neuwied |
1226 | Nodhausen: in diesem Jahr beurkundet erstmals Theoderich Graf von Wied Erzbischof von Trier in seinem Hof “Noithusen” die Befreiung des Rommersdorfer Klostergutes Roth bei Dierdorf von der Futterhaferabgabe | Quelle: Stadtarchiv Neuwied, 11.05.1971 |
1289 | In einem Pachtvertrag der Aleyde Witwe Sifrids von Gindirsdorf mit der Abtei Rommersdorf vom 10.02.1289 tritt ein “Henrich von Seichtindorf”, Schultheiß “in Wide”, als Zeuge auf. | Quelle: Stadtarchiv Neuwied, 11.05.1971 |
1344 | Nach einem im fürstlich wiedische Archiv befindlichen Revers vom 06.12.1344 soll nach dem Tode der Frau Alehd von Heltin das ihr durch ihren ersten Gatten zustehende halbe Fuder Wein zu Sehtindorf an Wied zurückfallen. | Quelle: Heimatblatt 1924/1925, S. 96 |
1350 | Graf Wilhelm zu Wied belehnt den Vogt Johan von Ludenstorf (Leutesdorf) mit 5 Mark Rente aus dem Hof zu Sechtendorf | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 124 |
1356 | Segendorf zählt zum Kirchspielsgericht Niederbieber | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 124 |
1376 | Der Ort heißt Sechtindorf | Quelle: Heimatblatt 1924/1925, S. 96 |
1379 | Hahnhof/Monrepos: in einem Ehevertrag des Grafen Wilhelm zu Wied Probst zu Aachen und seines Sohnes Gerlach Herrn zu Isenburg für deren Tochter bzw. Schwester Lysa mit Gerhard von Blankenheim vom 30.11.1379 tritt als Zeuge ein Johann “vom Hane” auf. (Unsicher ist ein für 1374 genannter Friedrich Sohn von Hane) | Quelle: Stadtarchiv Neuwied, 11.05.1971 |
1417 | Hahnhof: Am 01.05.1417 belehnt Graf Wilhelm zu Wied den Gerlach von Witzelbach mit dem Hof “uf dem Hane”. | |
1440 | Der Ort heißt Sechtendorf | Quelle: Heimatblatt 1924/1925, S. 96 |
1463 | Der Ort heißt Seechtendorff | Quelle: Heimatblatt 1924/1925, S. 96 |
1498 | Der Ort heißt Sechtendorf | Quelle: Heimatblatt 1924/1925, S. 96 |
1635 | Verkauf des Hofes Nodhausen durch Hamann Bender an den trierischen Schultheißen Lothar Schmitz in Leutesdorf und dessen Ehefrau Ameleien für 1290 Gulden. Bender, Eigentümer des Hofes war in der Notzeit des 30-jährigen Krieges in Schulden geraten, weil er für einen anderen Bürgschaft geleistet hatte | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 123 |
1642 | Verkauf des Hofes Nodhausen durch Schultheiß Schmitz an den wiedischen Landschultheiß Georg Knopeus und dessen Ehefrau Gertrud für 3000 Gulden | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 123 |
1648 | Der Ort heißt Segendorf | Quelle: Heimatblatt 1924/1925, S. 96 |
1732 | Der Hof Nodhausen wird durch die Erbin an Ernst Anton von Sohler veräußert. Er war lastenfrei bis auf die Verpflichtung, jährlich zwei Malter Korn und zwei Ohm Wein dem Pfarrer in Heddesdorf zu liefern und einen Wagen für den Transport “deren mißthätern” zur Hinrichtung nach Neuwied zu stellen. Im gleichen Jahr noch kaufte Graf Friedrich Wilhelm zu Wied den Hof für 4473 Taler sowie den unterhalb von Oberbieber gelegenen Eisenhammer für 660 Louisdor. | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 123 |
1742 | Graf Friedrich Alexander läßt in Nodhausen einen “Lustpark” mit Tiergarten anlegen. Ein kanarienvogelhaus in chinesischem Stil, ein “Lusthäuschen”, zwei kleinere Säle und ähnliche Bauten entstanden. | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 123 |
1757 | Anlage des Jagdschlösschens Monrepos durch Friedrich Alexander zu Wied | |
1764 | Monrepos: Baubeginn des beim Hahnhof gelegenen wiedischen Jagdschlosses Monrepos. | Quelle: Stadtarchiv Neuwied, 11.05.1971 |
1797 | Zerstörung der Anlagen in Nodhausen durch Kriegsvölker | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 123 |
1805 | Die Gebäude des Hofes Nodhausen werden auf den Abbruch verkauft | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 123 |
1825 | In dem wieder etwas gepflegteren Park von Nodhausen feierten Nuewieder Bürger wieder ihre geselligen Turner- und Schützenfeste | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 123 |
1837 | Letzte bekannte Aufzeichnung eines seit Beginn des 19. Jahrhunderts anhängigen Prozesses um die damals so wichtige Schafweide in der “Laach”. Zwar war die Weide gemeinschaftlich und durfte bis Ende März beiderseits der Wied von beiden Gemeinden benutzt werden, doch hatte jede Gemeinde auf ihrer Seite den Vortrieb. War man sich auch wegen der Schafe noch einig, so kam es wegen der Pferde und des Rindviehs zum Streit. Pferde und Ochsen konnten das ganze Jahr dort weiden, doch die Segendorfer Kühe durften erst dann dort eingetrieben werden, wenn auch die Niederbieberer nach Jakobitag dort weideten, so behaupteten die Betroffenen aus Niederbieber. Eine Entscheidung ist nicht zu finden, wahrscheinlich hat man sich später geeinigt. | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 125 |
1874/1875 | Errichtung des neuen Schulgebäudes in Segendorf. An gleicher Stelle stand auch vorher das Schulgebäude: ein Fachwerkhaus mit einem Klassenzimmer | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 99 |
1887 | Die Segendorfer Schule wurde zweiklassig mit 122 Kindern | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 100 |
1896 | Die Segendorfer Schule wurde dreiklassig mit 155 Kindern, später war sie zeitweilig vierklassig. | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 100 |
1907 | 230 Kinder besuchen die Schule | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 100 |
1910 | Segendorf und Niederbieber werden zu einer politischen Gemeinde vereinigt, die den Doppelnamen Niederbieber-Segendorf trägt. Die jahrhundertealte Grenze – die Wied – war damit aufgehoben. | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 126 |
1914 | Am 1. März, einige Jahre nach der Zusammenlegung der beiden Orte Niederbieber und Segendorf zu einer Gemeinde, sollten auch die beiden Schulen zusammengefaßt werden. Aus diesem Grund kam es jedoch in Segendorf zu einem Schulstreik mit dem Ergebnis, daß die Schule am Ort verblieb. Zwar gehörte sie organisatorisch zu Niederbieber, hatte also keine eigene Schulleitung, wurde aber 1930 wieder selbständig. | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 100 |
1920-1940 | In den 20er und 30er Jahren wurden ganze Ortsteile errichtet: die Fluraustraße, der Tonnenberg, die untere Nodhausener Straße usw. | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 126 |
1948 | Die Brücke beim ehemaligen Amtsgebäude wurde als erste Brücke nach dem Krieg wieder in Betrieb genommen | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 126 |
1963 | Der 17. Juli ist der letzte Schultag in der Segendorfer Schule. Nach den Sommerferien zogen Kinder und Lehrer in das neue Schulgebäude an der Wied um. | Quelle: 150 Jahre Amt Niederbieber-Segendorf, S. 100 |
1970 | Am 07.11.1970 wurde die Verbandsgemeinde im Zuge der Kommunalreform aufgelöst und als Stadtteile der Stadt Neuwied eingemeindet. | Quelle: Stadtarchiv Neuwied |